Kollegiale Beratung – Welche Themen sind dafür NICHT geeignet?
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Damit Sie gute Ergebnisse erhalten …
Kollegiale Beratung – die eierlegende Wollmilchsau?
Bei einem der letzten Workshops wurde ich gefragt, für welche Fragestellungen die Kollegiale Beratung nicht geeignet ist. Ich finde das ist eine wichtige Frage, denn auch die Kollegiale Beratung ist keine Wunderwaffe für alle Themen und auch keine eierlegende Wollmilchsau.
Um gute Ergebnisse zu erzielen, ist es auch entscheidend dies zu wissen. Denn Sie ersparen sich damit fatale Fehler.
Erfahren Sie deshalb in diesem Beitrag 5 Beispiele für Themenfelder, die eher ungeeignet für eine Kollegiale Beratung / Kollegiale Fallberatung sind.
Kollegiale Beratung als Teil von Entwicklungsprogrammen für Führungskräfte
Unsere Kunden lassen ihre Führungskräfte gerne von uns in Kollegialer Beratung (Ablauf Kollegiale Fallberatung) ausbilden, da man mit der Methode Kollegiale Beratung mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen kann.
- Zum einen ist es eine hervorragende Methode, um Führungskompetenzen zu erweitern und
- zum anderen können – insbesondere unsere Unternehmensberatungskunden – damit ihre Beraterkompetenz veredeln.
- Zudem lassen sich zu den unterschiedlichsten Problemfeldern effektiv und kostengünstig gute Ergebnisse erzielen.
Die Gefahr ist ja bei allen Konzepten, dass, wie Paul Watzlawick so schön gesagt hat,
„wenn man nur ein Konzept / Werkzeug – wie z. B. einen Hammer – hat, alle Anfragen wie ein Nagel aussehen.“
Mit der Kollegialen Beratung lässt sich eine große Bandbreite von Themen bearbeiten.
Bei welchen Themen ist Kollegiale Beratung jedoch nicht geeignet?
Diese Empfehlungen können Ihnen Frust ersparen.
Für Sie nachfolgend eine Auswahl von 5 Themen, die Sie vor Fehlern in der Kollegialen Beratung bewahren.
- Alle Teilnehmer sind gleichermaßen vom Problem betroffen
Wenn es z. B. eine Gruppe von Führungskräften ist, deren Unternehmen verkauft wurde. Wenn es darum geht, wie gehen wir mit dieser Situation um. Dafür gibt es bessere Konzepte, da in einer Kollegialen Beratung dann dem Moderator und den Beratern der nötige Abstand fehlt. - Konflikte zwischen den Teilnehmern
Für die Lösung von Konflikten ist die Kollegiale Fallberatung absolut ungeeignet. Sie werden sogar bei anderen Anliegen, an den Ergebnissen merken, wenn es in der Gruppe Spannungen gibt.
Die Kunst ist hier auch einen Blick für Gruppenprozesse zu haben. - Mögliche Loyalitätskonflikte
Im Beratungsprozess geht es für denjenigen der einen „Fall“
– wie man das in der Kollegialen Beratung oft nennt – hat,
oft auch um persönliche berufliche Fragestellungen.
Wenn sich z. B. jemand beruflich verändern möchte, das Unternehmen verlassen möchte und das eine Auswirkung auf einen Teilnehmer hat, dann kann das zu Loyalitätskonflikten bei den Teilnehmern führen. - Teilnehmer sind Teil des „Systems“
Es ist entscheidend, dass keiner der Teilnehmer direkt in den „Fall“ involviert ist. Ich hatte mal eine Anfrage in einer Kollegialen Beratung, da wäre vom Ergebnis einer der Teilnehmer betroffen gewesen. Dies sind keine Anliegen für eine Kollegiale Fallberatung.
Nutzen Sie hier Einzel-Coachings, Moderationen, Mediation etc. - Es gibt schon eine stimmige Lösung
Es hört sich vielleicht verrückt an, aber auch solche Anfragen gibt es. Teilnehmer der Kollegialen Fallberatung, die früher Trainings mit Rollenspielen etc. durchlaufen haben, können dem Moderator auch mal ein Angebot machen, einen fiktiven Fall einzubringen oder eine Situation zu schildern, die sozusagen schon „abgehakt ist“.
Aber das ist noch nicht alles …
Welchen zeitlichen Horizont sollte man bei Anliegen der Kollegialen Beratung beachten?
Man kann Anliegen nehmen, die
- die Vergangenheit betreffen,
„ich habe Folgendes erlebt, was kann ich das nächste Mal in so einer Situation besser machen?“ - oder zeitlich ganz aktuelle Situationen
„derzeit erlebe ich dies oder jenes, ich möchte wissen, wie ich mich verhalten kann?“ - oder die Zukunft betreffend:
„ich habe demnächst ein wichtiges Führungsgespräch mit einem Mitarbeiter.“
Der zeitliche Aspekt ist nicht die Frage.
Entscheidend und sehr wichtig für die Qualität der Beratung ist, dass das Anliegen für denjenigen, der es einbringt, auch Bedeutung hat.
Weitere Tipps erhalten Sie auch in unserem Beitrag „Die 10 Goldenen Regeln der Kollegialen Beratung„.
Denn es ist fraglich, ob hier für den Fallgeber überhaupt befriedigende Ergebnisse zu erzielen sind, wenn er für sich schon eine stimmige Lösung gefunden hat.
Der Moderator schützt bei dieser kritischen Prüfung auch die Beratungsgruppe. Es dient auch zum Schutz der Berater.
Wenn sich die Beratungsgruppe „nur zum Spaß“ engagiert, um dann zu erfahren, dass der Fallgeber doch schon für sich eine gute Lösung hat, dann führt das zu Frust bei den Beratern.
Kollegiale Beratung ist keine „Wunderwaffe“ für alle Business-Themen
Für Sie auf den Punkt gebracht
Wenn Sie in der Rolle des Moderators oder Mitglied einer Kollegialen Beratungsgruppe sind, dann empfiehlt es sich, diese Kriterien zu berücksichtigen, damit Sie auch wirksam werden können.
Ersparen Sie sich diese fatalen Fehler:
- Alle Teilnehmer sind gleichermaßen vom Problem betroffen
- Konflikte zwischen den Teilnehmern
- Im Beratungsprozess geht es um persönliche berufliche Fragestellungen (Loyalitätskonflikt)
- Teilnehmer sind Teil des „Systems“
- Es gibt schon eine stimmige Lösung
Mehr zu Fehlern, die Sie verhindern können, finden Sie unserem Beitrag: Kollegiale Beratung: 7 Fehler, die Sie vermeiden können.
Kollegiale Beratung kann eine professionelle Beratung nicht ersetzen, aber sehr gut ergänzen.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg.
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