So vermeiden Sie das Versager-Syndrom bei Ihren Mitarbeitern
Versager-Syndrom – was soll das sein?
Sie sind Führungskraft in einem Unternehmen und verzweifeln an einem leistungsschwachen Mitarbeiter? Vielleicht leidet er an dem Versager-Syndrom.
Dieser Beitrag zeigt Ihnen, dass die Ursache des Versager-Syndroms meist in der Führungskraft selbst liegt und wie Sie Ihren Mitarbeitern dabei helfen können, ihre Performance zu verbessern.
Mitarbeiter mit dem Versager-Syndrom schaden Ihrem Unternehmen
Dass leistungsschwache Mitarbeiter ein echtes Problem für ein Unternehmen darstellen, ist klar. Aber auch Ihre Karriere kann darunter leiden. Vielen Führungskräften ist jedoch nicht bewusst, dass sie selbst ihren Mitarbeiter unabsichtlich zu einem „Versager“ gemacht haben. Das zeigen viele Untersuchungen zum Versager-Syndrom.
Die Ursache
Wissenschaftler fanden heraus, dass das „Etikett“, das Führungskräfte ihren Mitarbeitern automatisch aufdrücken, zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung wird.
Die Krux:
Schon ein schlechter Tag reicht dafür aus. Der Mitarbeiter, der bis dahin gute Arbeit geleistet hat, hält plötzlich eine schlechte Präsentation oder zeigt sich einfach nur nicht begeistert von einem Vorschlag seines Vorgesetzten.
Denken Sie einmal zurück.
- Gab es nicht auch in Ihrem Unternehmen schon Vorfälle dieser Art?
- Haben nicht auch Sie schon einen Mitarbeiter plötzlich mit anderen Augen gesehen, nachdem er einen Kunden verloren hat. Dabei passiert das doch im normalen Arbeitsalltag immer wieder und gehört einfach dazu. Wie war Ihre Reaktion darauf?
- Haben Sie diesem Mitarbeiter mehr Aufmerksamkeit gewidmet?
- Haben Sie für eine stärkere Kontrolle des Mitarbeiters gesorgt?
- Haben Sie ihm unbewusst zu verstehen gegeben, dass Sie mit seiner Leistung unzufrieden sind?
Ganz bestimmt. Das gehört zu der Dynamik, die ein Versager-Syndrom auslöst.
Das Problem
Sie als Führungskraft beabsichtigten eigentlich eine Leistungssteigerung. Tatsächlich aber haben Sie das Selbstvertrauen Ihres Mitarbeiters untergraben und seine Selbstbestimmung gesenkt. Das führte automatisch zu einem weiteren Absinken der Leistung, nachlassender Motivation und einer Vermeidungshaltung gegenüber persönlichen Kontakten zu Ihnen. Ein Teufelskreis?
Das Versager-Syndrom verhindern
Stellen Sie sich ein Unternehmen vor, in dem kein einziger Mitarbeiter am Versager-Syndrom leidet. Jedem Mitarbeiter wird zugestanden, nicht immer alles sofort perfekt zu können. Jeder Mitarbeiter darf Fehler (Erfahren Sie dazu mehr in unserem Beitrag Fehlerkultur entwickeln) machen und bekommt die Möglichkeit, daraus zu lernen.
Das Unternehmen floriert. Die Mitarbeiter sind motiviert, loyal, übernehmen Verantwortung und arbeiten mit voller Kraft dafür, die Unternehmensziele zu erreichen. Das merken auch die Kunden und binden sich ungleich stärker an das Unternehmen. Eine schöne Vorstellung, die tatsächlich umsetzbar ist.
Dazu muss man jedoch erst einmal wissen, was genau das Versager-Syndrom ist.
Was bedeutet das Versager-Syndrom?
Denn nur so gelingt es, schon im Vorfeld dafür zu sorgen, dass es gar nicht erst auftritt. Ist es dafür schon zu spät, lässt es sich problemlos wieder umkehren. Es braucht jedoch ein wenig Zeit und Geduld.
Das Versager-Syndrom entsteht dann, wenn der Mitarbeiter bemerkt, dass die Führungskraft ihn als leistungsschwach einstuft. Über kurz oder lang wird er genau das werden. Leistungsschwach. Es lässt sich vermeiden, wenn die Beziehung zwischen der Führungskraft und dem Mitarbeiter möglichst von Beginn an positiv verläuft.
- Erwarten Sie nicht zu viel von Ihren Mitarbeitern. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Gerade im neuen Job angekommen, benötigen die meisten Menschen erst einmal eine gewisse Anlaufzeit.
- Geben Sie diese und kommunizieren Sie die entscheidenden Ziele.
- Geben Sie regelmäßig konstruktives Feedback. Es kann auch negatives Feedback sein, aber dann bitte wertschätzend und nachvollziehbar.
Aber das war noch nicht alles …
5 Tipps, um schlechte Performance zu reduzieren
Wenn Sie einen Mitarbeiter haben, der bereits unter dem Versager-Syndrom leidet, können Sie folgendes tun:
- Vereinnbaren Sie mit dem Mitarbeiter einen Termin zu einem Austausch-Gespräch
- Sprechen Sie zunächst die Probleme auf der Beziehungsebene an und geben Sie zu, daran ebenfalls verantwortlich zu sein.
- Geben Sie Ihrem Mitarbeiter die Gelegenheit, offen über seine Empfindungen der Beziehung zu sprechen.
- Versuchen Sie nun gemeinsam zu analysieren, welche Gründe für die sinkenden Leistungen vorliegen könnten.
- Klären Sie dabei Missverständnisse und verändern Sie die Leistungsvorgaben zunächst in den für den Mitarbeiter machbaren Bereich.
Mit diesen 5 Schritten haben Sie den Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit gelegt. Im Anschluss daran sollten Sie regelmäßige Feedback-Gespräche führen, die Zielvorgaben Schritt für Schritt wieder erhöhen und den Mitarbeiter immer wieder daran erinnern, Probleme frühzeitig anzusprechen. Das Selbstvertrauen erhöht sich wieder, da er sich wertgeschätzt und mit seinen Problemen nicht allein gelassen fühlt. Ein echter Gewinn für Sie und das Unternehmen.
Es ist leicht, ein Versager-Syndrom auszulösen. Ein unbedachtes Wort, ein schlechter Tag – das falsche Etikett.
Gestalten Sie zu jedem Mitarbeiter eine positive Beziehung. Geben Sie positives Feedback, wenn es verdient ist und seien Sie bei Kritik konstruktiv und nicht persönlich wertend. So gelingt es Ihnen, das Versager-Syndrom gar nicht erst entstehen zu lassen.
Und jetzt?
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