Jobsuche über Social Media – Tipps & Tricks

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Jobsuche über Social Media –

warum Sie diesen Kanal unbedingt nutzen sollten und was es hier zu beachten gibt.

Viele interessante Jobs werden mittlerweile nach einer Recherche der Recruiter und Personalberater in Xing, LinkedIn & Co. vergeben.

Die Entscheider versprechen sich dadurch eine höhere Passung für die zu besetzende Stelle (z. B. durch Referenzen) und sparen oft Zeit und Ressourcen für langwierige Ausschreibungen.

Ein professioneller Auftritt in diesen Netzwerken kann also Ihre Qualitäten schneller zum Personalentscheider transportieren.

Erfahren Sie hier einige Aspekte, die Sie bei Ihrer Präsentation und der Jobsuche über Social-Media-Kanäle keinesfalls vernachlässigen sollten.

Warum überhaupt Jobsuche über Social Media?

Jobvergabe unter der Hand ueber Social MediaWussten Sie, dass Studien davon ausgehen, dass die Jobvergabe durch Beziehungen mehr als 30 % beträgt?

Mit einem funktionierenden Netzwerk erhalten Sie vorab Informationen über offene interessante Stellen und haben über Empfehlungen den „Fuß bereits in der Tür“, ohne erst Ihre Loyalität und Kompetenz beweisen zu müssen.

Durch die fortschreitende Globalisierung ist „Vernetzt-sein“ unerlässlich, denn es wird besonders bei hochdotierten Führungskräften als Teil des Humankapitals vorausgesetzt. Für Sie bedeutet also ein wertvolles Netzwerk gegenüber anderen Bewerbern, mit ähnlicher Intelligenz und Bildung, einen Wettbewerbsvorteil.

Beruflich kommt man vor allem dann voran, wenn man die richtigen Menschen kennt. Über Social Media können Sie effektiv Kontakte halten, die Sie womöglich sonst schon lange verloren hätten.

Effektive Tipps für Ihre Jobsuche über Social Media

Wir haben für Sie eine Checkliste mit Tipps erstellt, die Ihnen die Suche nach einem passenden Job erleichtert.

    1. Strategie

      Die professionelle Jobsuche über Social Media geht nicht mal „so nebenbei“ und ohne Strategie. Die ersten Fragen für Ihre Jobsuche sollten für Sie sein:

      • Wo stehe ich beruflich gerade und wo möchte ich hin?
      • Wofür lohnt es sich für mich, Zeit in Social Media zu investieren?
      • Welche zeitlichen Ressourcen können Sie einsetzen, um professionell Ihre Business Strategie umzusetzen?
    2. Ihr Jobprofil für Social Media

      Bei XING z. B. bekommen Sie mit einem ausführlichen Jobprofil automatisch Jobs aus Ihrem Netzwerk (direkte Kontakte oder Kontakte 2. Grades) angezeigt. Auch das ist ein Vorteil bei der Jobsuche über Social Media, durch wenige Klicks verschaffen Sie sich schnell einen Überblick.

      • Denken Sie in „Keywords“ – welche Soft- und Hardskills beherrschen Sie?
        Personalchefs und Headhunter recherchieren Bewerber auch im Internet. Stimmen Sie Ihr Profil nicht nur mit Ihren Bewerbungen ab, sondern denken Sie auch in Keywords, um gefunden zu werden. Nach den Worten – Kontakte, Kunden, Personen – würde kein Recruiter suchen.
      • Wichtig ist, dass Recruiter und Entscheider schnell erkennen können, wofür Sie stehen.
      • Arbeiten Sie in Ihrem Profil mit Beweisen. Es ist ein Unterschied, ob man behauptet, dass man sehr gut französisch spricht, oder man dies über einen längeren Auslandsaufenthalt beweisen kann.
      • Nutzen Sie ein Portfolio als „Schaufenster“, wenn Sie sich darüber hinaus mit Bildern, Texten und PDF-Dokumenten präsentieren möchten. Dazu können Sie Module anlegen und diese nach Belieben gestalten.
      • Achten Sie bei Ihren Eintragungen besonders auf die richtige Schreibweise von Schulen, Universitäten und Arbeitgebern. Googeln Sie dafür ggf. im Impressum der Institutionen, damit Sie bei den Recherchen von anderen auch gefunden werden.
      • Passen Ihre Interessen zur angestrebten Position oder „nehmen“ Sie Ihnen etwas? Bedenken Sie hier immer Ihre Außenwirkung.
        Auch eine „Abwesenheitsrate“ bei zeitintensiven Interessen könnte von Recruitern hineininterpretiert werden.
      • XING und LinkedIn schlagen Ihnen auch passende Job-Empfehlungen vor. Dafür ist es wichtig, dass Sie Ihr Profil vollständig und richtig ausgefüllt haben. Je genauer Sie bei den Angaben waren, je besser werden die Empfehlungen für Sie passen.
        Über individuelle Suchaufträge können Sie sich bequem täglich über Neuigkeiten per Mail informieren lassen.
      • Ihr Profil ist für die Recruiter und Entscheider wie eine Art „Arbeitsprobe“. Achten Sie deshalb auch im Web 2.0 auf Ihre Rechtschreibung.
    3. Die Macht guter Bilder – Social Media Profilfoto

      Für Ihr Porträtbild gelten die Regeln, wie für „klassische“ Bewerberfotos.

      • Profile mit einem ansprechenden Foto werden zehnmal häufiger angeklickt.
      • Der Unterschied zwischen selber gemachten und professionellen Bewerberfotos ist immer sichtbar!
      • Wenn Sie in verschiedenen Netzwerken aktiv sind, sollten Sie zur schnellen Wiedererkennung immer das gleiche Bild von einem professionellen Fotografen nutzen.
      • Lassen Sie sich vom Profi so abbilden, dass Ihre Ausrichtung nach rechts ist. Sonst wenden Sie sich von Ihren eigenen Informationen ab. Das ist deshalb ungünstig, da Sie mit Ihrer Haltung auch den Betrachter dahin führen, wohin der Blick gerichtet ist.
      • Beachten Sie, dass die Fotos oft sehr klein dargestellt werden. Zu viel oder ein unruhiger Hintergrund etc. sollten Sie daher unbedingt vermeiden.
      • Achten Sie darauf, dass Sie sympathisch wirken, da Ihr Foto eine erste emotionale Verbindung zum Betrachter herstellen soll.
      • „Kleider machen Leute“ – beherzigen Sie dies und kleiden Sie sich passend zu dem von Ihnen gewünschten Job.
    4.  Geheimhaltung bei der Jobsuche über Social Media

      Unter Karrierewünsche können Sie gezielt Ihre indirekte Jobsuche z. B. über die Auswahl „Aktiv auf Jobsuche“ publizieren.

        • Wenn Sie sich jedoch über die nächste Einstellung „nur Recruiter“ absichern möchten, dass dies für Ihren derzeitigen Arbeitgeber nicht sichtbar ist, sollten Sie bedenken, dass Sie womöglich nicht ausschließen können, dass die HR-Abteilung Ihres derzeitigen Unternehmens in XING einen Recruiter-Account besitzt.
        • Für Headhunter sind die Business Netzwerke ein Eldorado. Wenn Sie von Headhuntern nicht angesprochen werden möchten, sollten Sie Ihre Kontaktdaten nicht freigeben.
        • Sofern Sie nicht möchten, dass Ihr derzeitiger Arbeitgeber erfährt, wenn Sie sich mit Mitbewerbern vernetzen, sollten Sie Ihre Kontakte für andere unsichtbar machen.
    5. Der Kontaktaufbau – Ihr Startkapital für Ihre Jobsuche

      Ein wertvolles Netzwerk bekommt man nicht umsonst und Ihre Aktivitäten sind auch nicht irgendwann mal abgeschlossen oder ein Selbstläufer.

      Bauen Sie frühzeitig auch über Social Media Kontakte auf, bis sich daraus eine Möglichkeit ergibt, davon zu profitieren.
      Dafür ist eine Menge an „losen Verbindungen“ nötig.

      Jobsuche 2.0 - Jobsuche über Social Media

      Folgende Fragen sollten Sie sich hierfür stellen:

        • Wer sind momentan die Menschen, die Sie kennen und als erstes „Sprungbrett“ für den Aufbau eines wertvollen Beziehungsnetzwerks nutzen (z. B. Studienkollegen, Bekannte, Freunde, Familie, frühere Kollegen, derzeitige Kollegen, Kunden, Lieferanten, private Bekannte etc.) können?
        • Wer davon arbeitet in einem interessanten Unternehmen?
        • Wer verfügt über interessante Informationen?
        • Über wen, aus Ihrem bisherigen Netzwerk, könnten Sie womöglich jetzt schon zu diesen Kontaktpersonen kommen?
    6. Ihr „Kontaktkapital“ für Ihre Jobsuche

      Wenn Sie Ihr Netzwerk für Ihre eigene Karriere nutzen möchten und gerne außerhalb von Bewerberprozessen interessante Positionen angeboten bekommen oder wichtige Informationen im Vorfeld erhalten möchten, müssen Sie sich um Ihre Kontakte auch kümmern.

      Menschen, die für Sie interessant sind und Einfluss haben werden meist schon von anderen umgarnt.

        • Auch, wenn die Jobsuche über Social Media technisch viele Vorteile bietet, reicht dieses technische Wissen der Möglichkeiten alleine nicht aus. Die Haltung und das Bemühen um Ihre Kontakte aus Ihrem Netzwerk bringen oft erst die Gelegenheiten für hochdotierte Positionen.
        • Die Frage zu Beginn für Sie könnte also sein:
          Wer könnte Unterstützung von mir gebrauchen?
    7. Masse oder Klasse?

      Wenn Sie sich im Netz bewegen, sollten Sie strategisch vorgehen. Überlegen Sie deshalb im Vorfeld zuerst Ihre Schritte im Social Media, die Sie Ihrem Ziel der Jobsuche näher bringen.

      Dimension der Reichweite

      Nach dem Gesetz der Zahlen können Sie mit einer hohen Anzahl an Kontakten eine immense Reichweite für Ihr Profil generieren. Zudem erhöhen Sie die Chance, über Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten gefunden zu werden sowie über den nahen Kontakt an die Entscheider zu kommen.

      Der Sozialpsychologe Stanley Milgram hat schon in den 1960er Jahren bewiesen, dass zwei Menschen um durchschnittlich rund sechs Ecken eine Verbindung zueinander haben. Wissenschaftler konnten 2011 schon beweisen, dass in Facebook die Verbindung zum nächsten „Freund“ nur 4,74 Kontakte sind. Je größer Ihr Netzwerk ist, umso kürzer können die Verbindungen zu den für Sie wichtigen Personen sein.

        • Ihre losen Verbindungen dienen Ihnen als „Startkapital“. Suchen Sie sich daraus Menschen, die Ihnen helfen können, Ihre Ziele zu erreichen.

      Beziehungskapital über Qualität

      Laut Robin Dunbar (Dunbar‘s Number and Other Evolutionary Quirks) hat unser Gehirn die kognitive Kapazität, nachhaltige und intensive Beziehungen mit bis zu 150 Menschen zu führen.

        • Seien Sie wählerisch bei der Auswahl der Kontakte, die Sie ganz bewusst pflegen möchten. Denn gute Business Netzwerkpflege kostet Aufwand und Zeit.
        • Reflektieren Sie dabei auch, ob Kontakte, die z. B. über 1.000 Kontakte verfügen, diese Menschen so gut kennen können, um Ihnen einen wertvollen Zugang zu verschaffen und/oder eine Empfehlung für Sie auszusprechen.
    8. Die Bedeutung von „starken“ Empfehlungen über Social Media

      Wenn Sie mehr das Ziel verfolgen möchten, über Ihre Kontakte „starke“ Empfehlungen zu erhalten. „Starke“ Empfehlungen sind Empfehlungen von Menschen, deren Einschätzung „Gewicht“ für die Entscheider haben und die von Ihrer Leistung überzeugt sind.

      Viele Menschen scheuen sich davor, Ihre Kontakte, aktiv anzusprechen, ob er/sie etwas in Bezug auf eine berufliche Veränderung für Sie tun kann. Wie in der Natur auch, gibt es eine Zeit der Saat und eine Zeit der Ernte. Sie haben ja genau für diesen Zweck Ihr Netzwerk aufgebaut, um es als Karrieresprungbrett zu nutzen.

      Bei Stellenanzeigen über Social Media können Sie auch den Kontakt des Verantwortlichen für die Anzeige erkennen.
      Wenn Sie unsicher sind, ob Ihr Profil und die Anforderungen zusammen passen, kann es hilfreich sein, vorab mit dem Ansprechpartner in Kontakt zu treten.

      Jobsuche 2 - Jobsuche über Social Media

    9. Sich in den Köpfen Ihrer Kontakte verankern

      Status- und Profiländerungen sind eine Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen und sich immer wieder ins Gedächtnis zu rufen

        • Übertreiben Sie es aber bitte nicht! Bei Statusmeldungen geht auch Qualität über Quantität.
        • Achten Sie auch darauf, dass Sie bei aufwendigeren Profilbearbeitungen in Ihren Aktivitäten für diesen Zeitraum die automatische Meldung an Ihr Netzwerk ausschalten. Sonst „nerven“ Sie durch jedes Zwischenspeichern Ihr Netzwerk.
        • Berücksichtigen Sie dabei auch immer die Regeln der „Mehrwert bringen“ Kommunikation.
          Oder anders herum: Was haben Ihre Leser davon zu wissen, dass Sie dieses Jahr in Sizilien im Urlaub waren 😉
    10. Gruppen- & Firmenpräsenzen nutzen

      Recruiter besuchen gezielt Gruppen, um Experten zu identifizieren und manche offene Stellen werden nur in Gruppen veröffentlicht.

        • Treten Sie in interessante Fach- und/oder Alumni-Gruppen ein. Dadurch können Sie sich durch eigene Beiträge und sinnvolle! Kommentare in Gruppen Ihr Wissen unter Beweis stellen und Ihre Sichtbarkeit für Entscheider erhöhen.
        • Wenn Sie sich für einzelne Unternehmen besonders interessieren, abonnieren Sie z. B. in LinkedIn die Firmenpräsenzen. Über die Kontakte in diese Unternehmen können Sie sich vorab Informationen über Kultur, Perspektiven etc. Zugang verschaffen.

      Status- und Profiländerungen sind eine Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen und sich immer wieder in Erinnerung zu rufen.

Die Netzwerkpflege als Kernaspekt der Jobsuche über Social Media

Bauen Sie Ihr Netzwerk rechtzeitig auf und warten Sie nicht, bis Sie es womöglich müssen. Beginnen Sie damit am besten, wenn es um Ihren Arbeitsplatz eigentlich hervorragend bestellt ist: Dann haben Sie mehr Spielraum, um Ihr Netzwerk auszubauen und Ihre weitere Karriereplanung in die Hand zu nehmen.

Virtuelle Kommunikation kann echtes Netzwerken nicht ersetzen. Jedoch können Sie sich über Social Media schneller „verknüpfen“, erfahren zeitnah Neues und erreichen eine weitere Verbreitung. Bei der Jobsuche über Social Media haben es diejenigen am leichtesten, die über die besten Beziehungen verfügen und diese am besten zu nutzen wissen.

Es würde den Rahmen dieses Beitrags „Jobsuche über Social Media“ sprengen, die technischen Details der einzelnen sozialen Netze zu beschreiben.

Sie möchten jedoch nun gerne mehr technische Details über die Jobsuche über Social Media lesen?

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